Unser Projekt

Das Projekt „EuKiD – Europabezogene Kompetenzen im Deutschunterricht“ erweitert den didaktischen Rahmen im Unterrichtsfach Deutsch um eine europäische Perspektive und beabsichtigt damit, hinsichtlich der Weiterentwicklung curricularer Vorgaben innovative Impulse zu setzen.

Unser Projekt auf einen Blick

Im Dialog mit Projektpartnern aus der Unterrichtspraxis, der fachdidaktischen Forschung und Institutionen der Bildungspolitik und -verwaltung sollen europabezogene Kompetenzen formuliert, Lehrmaterialien entwickelt und Modellversuche in Primar- und Sekundarstufen von Regelschulen durchgeführt werden. Das von der Europäischen Kommission geförderte Jean Monnet-Projekt ist im September 2020 gestartet und wird voraussichtlich bis Oktober 2023 laufen.

© Université du Luxembourg,
Michel Brumat.

Hintergrund: KMK-Beschluss ‚Europabildung in der Schule‘

Hintergrund des Projekts ist ein Beschluss der Kultusministerkonferenz (1978, erneuert 1990, 2008 und 2020) zum Thema ‚Europabildung in der Schule‘. Darin wird als übergeordnetes Ziel der pädagogischen Arbeit an Schulen gefordert, bei Kindern und Jugendlichen „das Bewusstsein einer europäischen Identität als Ergänzung zu den lokalen, regionalen und nationalen Identitäten zu ermöglichen.“ (KMK, 5). Außerdem soll die Schule „dazu beitragen, dass ein Bewusstsein europäischer Zusammengehörigkeit entsteht („In Vielfalt geeint“) und Verständnis dafür entwickelt wird, dass in vielen Lebensbereichen und in den Regionen europäische Bezüge wirken und europäische Entscheidungen erforderlich sind.“ (ebd., 6)

Um diese europäische Dimension in Bildung und Erziehung zu verwirklichen, ist es erforderlich, dass in den Schulen „Europakompetenz“ vermittelt wird, die wiederum „auf Fachwissen und fachspezifischen Kompetenzen auf[baut]“. Letztlich gehört die „Befähigung der Schülerinnen und Schüler zur Teilhabe am sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Geschehen in Europa […] zu den vorrangigen und verpflichtenden Zielen des Unterrichts.“ (ebd., 9) Betont wird in der Empfehlung zudem, dass zur „Erschließung der europäischen Dimension in Unterricht und Erziehung […] alle Fächer und Lernbereiche einen Beitrag leisten“ sollen. (ebd., 6; eig. Herv.)

Trotz der KMK-Empfehlung ist eine Umsetzung im Schulfach Deutsch bisher allenfalls in Ansätzen erfolgt. Curriculare Vorgaben ermöglichen zwar oftmals Unterrichtsgegenstände mit einer europäischen Dimension umzusetzen, eine klare Empfehlung oder gar Vorgabe in dieser Hinsicht fehlt jedoch. Gerade weil die curricularen Vorgaben hinsichtlich der europäischen Dimension so vage formuliert sind, rücken die Lehrkräfte bei der Herausbildung eines europäischen Bewusstseins stärker ins Blickfeld. Sie nehmen die Rolle von ‚Gate Keepern‘ ein, deren Einstellungen und Qualifikationen darüber entscheiden, ob und wie der Deutschunterricht in Deutschland um eine europäische Dimension erweitert wird (vgl. die Ergebnisse der Studie von Stratenschulte et al. (2007) im Auftrag der Europäischen Kommission – Vertretung in Deutschland: „Die Europäische Dimension in den Lehrplänen der deutschen Bundesländer“, S. 329). Umso wichtiger erscheint es, dass sich Lehrkräfte der Relevanz und der Möglichkeiten des Themas bewusst sind, aber auch über differenzierte Fähigkeiten hinsichtlich der Vermittlung sowie über geeignete Lehrmaterialien verfügen.

Das Projekt wird gefördert bzw. unterstützt von

Der Europäischen Kommission im Rahmen des Programms Erasmus+ (Jean Monnet-Programm)

Der Europa-Universität Flensburg und der Universität Kassel

Dem Interdisciplinary Centre for European Studies (ICES) der Europa-Universität Flensburg

Wir danken außerdem dem Illustrator Axel Scheffler für die Einwilligung zur Verwendung seiner Zeichnung „EU-le“ sowie der Illustratorin Susanne Göhlich für die Einwilligung zur Verwendung ihrer Zeichnung „Lena als Europa mit dem Stier“. Wir danken auch dem Verlag Macmillan Children’s Books für die Genehmigung zur Verwendung. Die beiden Zeichnungen wurden erstmals in „Zeichnen für ein Europa“ abgedruckt (2019 im Beltz & Gelberg-Verlag erschienen).

Zur Zeichnung „EU-le“ (vom Illustrator Axel Scheffler):
„Nach einer Begegnung mit einem Briten, der die europäische Flagge nicht kannte, beschloss ich, dass es an der Zeit war für ein kindgerechtes europäisches Wappentier. Auf eine Eule bin ich gekommen, weil die als Symbol für Weisheit und die griechische Göttin Athene steht – und Griechenland gilt immerhin als Wiege Europas und der Demokratie. Da ich Eulen ohnehin sehr mag, habe ich diese hier gezeichnet…“ (Axel Scheffler)

Zur Zeichnung „Lena als Europa mit dem Stier“ (von der Illustratorin Susanne Göhlich):
„Ich habe den Mythos von Europa und dem Stier umgedreht. In meiner Zeichnung ist Europa das kleine Mädchen, das den Stier mitnimmt. Äußerlich ein gewohntes Bild mit sorgloser Kindheit. Dahinter steckt die universelle Erfahrung, immer neue Wege mit der nötigen Naivität und abenteuerlichem Mut beschreiten zu können.“ (Susanne Göhlich)